Reisebericht Camperurlaub Teil 2

Wie versprochen....und doch erst kurz vor Wintereinbruch.

Teil 2

Unsere App leitet uns nach Hirschhorn am Neckar. Am Sportplatz und direkt an besagtem Neckar ein Wohnmobilstellplatz. Ich zähle 30 Camper. Die Parzellen sind ordentlich abgesteckt mit jeweils einem Stromanschluss. Wasser kann man gegen eine Marke beim Wirt der Stadion-Kneipe holen. Obwohl alles nass und diesig ist, tut das Wetter richtig gut nach der Hitze. Die Wolken hängen tief über den Bergen und tauchen fast in den Neckar. Die Burg am Felsen kann man nur erahnen.

Jöwes geht in die Kneipe, um uns anzumelden. Uriger Typ, der Manni, sagt er, als er zurück kommt. Hab 11,50 bezahlt. Klo kann man in der Kneipe nutzen. ...Wenn sie auf hat. Also von 11- 15 und 17-21 Uhr. Aha. Da haben wir also den Haken. In der Kneipe gucken sie gerade Fußball. Schweizer Bundesliga oder so. Jöwes imitiert Manni und beugt sich flüsternd zu mir: Aber Fuuschball isch des net! Ich könnt mich hinhaun. Herrlich diese Dialekte.

Wir essen noch irgendwelche Reste und legen uns dann schlafen. Gott, ist das angenehm bei diesen Temperaturen!

Ich bin um 7 wach. Schleiche mich aus dem Camper, soweit das überhaupt geht, und drehe eine kleine Runde. Die Wolken- oder ist es nur Nebel?- hängen noch immer tief. Egal. Mein gut trainierter Darm meldet sich. Herzlichen Glückwunsch. Manni macht erst um 11 die Bude auf. Das ist in 4 Stunden. Und ein Loch in den Fußballrasen buddeln? Ins Eck? Grandiose Vorstellung, die ich jedoch verwerfe. Ich laufe am Ufer entlang. Gegenüber sitzt alle 10 m ein Angler. Leute, denk ich, es ist Sonntag, 7 Uhr in der Frühe! Das Ufer ist so steil, dass ich keinen Abstieg wage. Erst gefühlt im nächsten Ort finde ich ein Plätzchen für…ihr wisst schon. Und als wäre das nicht alles frustrierend genug, welch glückliche Fügung?: Ich bekomme meine...Räusper, Räusper: Regel. Jetzt aber so richtig: Herzlichen Glückwunsch! JETZT wirds RICHTIG abenteuerlich! Wo ich sonst in dem Fall die ersten 2 Tage nicht das Haus verlassen kann, soll ich nun ohne Klo und fließend Wasser…Hölle.

Ich verfluche mich und meine Entscheidung, kein Klo im Camper haben zu wollen. Meine Laune tendiert gen Null. Frustriert setze ich mich auf einen unserer Campingstühle und starre auf die Wohnmobile neben uns. Nach und nach fahren sie nun alle an die Chemiekloentsorgung und dann grüßend vom Gelände. Spießer!

Unser Camper sieht aus wie ne Müllhalde. Nach dem Frühstück machen wir uns an den Abwasch. Nutzt ja nix. Schlüssel für den Gastank…einmal rum ums Auto, aufschließen, Hähne aufdrehen, Wasser in den Teekessel, Herd entzünden, Schüsseln raus, abwaschen in ner Pfütze, abtrocknen, in den Schränken verteilen, Herd wieder aus, Gas wieder abdrehen, abschließen. Bude aufräumen, anziehen. Was für ein Prozedere und Gewühle! Und wohin mit den klatschnassen Handtüchern? Zum Schminken fehlt mir jegliche Motivation, die Beine zu rasieren ist mir dann aber doch ein Bedürfnis. Aufm Höckerchen sitzend und mit dem Wasserkanister plempernd geht das schon irgendwie. Einmal unter ne richtige Dusche stellen wäre echt der Hammer! Seufz.

Aber dann machen wir uns auf in Richtung Kloster und Burg. Tatsächlich wird es jetzt freundlicher. Meine Laune auch. Das Städtchen ist echt süß. Ich liebe diese schmalen Gassen und wenn ich verharre, reicht meine Phantasie, um mir Bäcker und Schmied und Hufgetrappel und Wagenräder vorzustellen, die hier vor Jahrhunderten übers Kopfsteinpflaster holperten oder den Torwächter, der nach Einbruch der Dunkelheit die Tore zuschlägt.

Der Aufstieg ist anstrengend. Es ist schwül- klebrig. Luftfeuchtigkeit vermutlich 170%. Sogar meine sportlichen Jungs stöhnen. Aber der Ausblick dann ist großartig. Die Fachwerkhäuser, der Neckar, der Himmel.

Auf dem Rückweg suchen wir nach einem kleinen Lokal und finden ein ganz schnuckeliges, wo hausgemachte Pfannkuchen angepriesen werden. Ooooch und dazu ein Radler? Weil es gerade jedoch anfängt zu tröpfeln, pirsche ich mich an den beleibten Kellner heran und frage vorsichtig, ob er meint, dass es Sinn macht, sich draußen zu platzieren und wir die Schirme aufspannen dürften im Fall der Fälle. Gelangweilt, nein, fast ein bissl angefressen, antwortet er: Ja, können Sie machen. Aber ich komm Sie nicht bedienen, wenns regnet. Ich werd ja sonst nass. Aha. Wir dürfen uns also setzen, kriegen aber nichts zu essen? Er zuckt die Schultern und geht. Blödmann.

Wir ziehen also weiter und speisen bei einem Italiener, bei dem die Schirme aufgeklappt sind und es Flammkuchen gibt. Lecker. So richtig viel Lust hat der Kellner hier aber auch nicht. Er stellt uns das Essen und die Getränke hin und setzt sich dann rauchend vor die Glotze. Fußball. Unsere „Wir würden gern zahlen- Gesten“ ignoriert er. Ich gehe also irgendwann zu ihm, bedeute ihm aber, dass er ruhig noch aufrauchen kann. Als ich 10 min später wieder nach ihm gucke, zündet er sich gerade die nächste Zigarette an. Ommmm. Ich gehe also rein zum Bezahlen. Also echt.

Auf unserem kleinen Fußmarsch zurück zum Camper entdecken wir eine kleine Kaffeerösterei. Dieser Duft! Wir lassen uns eine Tüte Espresso mahlen und ziehen weiter. Jetzt überlagert der Kaffeeduft den vom Gas. Auch gut. Punkt 17Uhr stürzen wir noch mal in Mannis Fußballerklo und starten Mary.

Einfach weiter am Neckar, so der Plan. Die Jungs setzen sich wieder oben in den Alkoven und gucken aus dem Dachfenster. Die Strecke ist großartig. Wir gröhlen und hupen in den Tunneln, zeigen auf kleine Burgen, die scheinbar an den Felsen hängen und ärgern uns, weil wir mit dem schweren Gefährt nicht einfach mal schnell anhalten können, um Fotos zu machen oder in einem Dörfchen beim Bauern zu halten, der an der Straße Joghurt und frische Milch verkauft. Das geht einfach nicht gut. Wenn Mary einmal in Fahrt ist, kannst du den Panzer nicht einfach mal fix stoppen.

Richard verkrümelt sich auf den hinteren Sitz. Hatte vorhin fast einen kleinen Aussetzer, als der Gurt nicht so wollte, wie er. Mit Gewalt hat er noch einmal nachgezogen. Dann ging gar nichts mehr. Eine halbe Stunde hab ich später dran rumgefrickelt, bis er wieder funktionierte. Ich zwinge ihn, sich vorn neben mich zu setzen. Aber so ein Gesicht neben einem ist ja auch nicht besonders die Laune hebend. Ich entlasse ihn also wieder nach hinten und frage mich, ob es sein kann, dass man auf Schlag pubertiert. Also mit dem Geburtstag, der ja gestern war. Herzlichen Glückwunsch!

Wir finden frühzeitig einen richtig tollen Stellplatz direkt an einem Bach und vor den Toren eines Freibades. Richards Stimmung erhellt sich in Vorfreude auf den Sprungturm. Ich hoffe nur, dass das Wetter morgen so ist, dass man ins Freibad gehen kann.

Jöwes öffnet die Dose Ravioli, die Sina uns spaßhalber in den Bus gestellt hat. Für den Notfall, meinte sie lachend. Ich glaub, ich hab noch nie ne Dose Ravioli gekauft. Aber da wir nicht mehr einkaufen waren, ist heute so ein Notfall. Boah. Ekelhaft. Und dann muss ich mich hinlegen. Mir gehts plötzlich Kacke. Magenkrämpfe, Übelkeit, Kreislauf im Keller. Jöwes macht sich ernsthaft Sorgen. Du machst jetzt hier aber nicht einen auf „Into the Wild“? Oh Gott, nein! Da stirbt der junge Mann irgendwo mutterseelenallein in der Wildnis an ner Beerenvergiftung. Ich wage einen kleinen Scherz. Wir haben ja letztens über alles gesprochen... Wie ich bestattet werden will, weißt du ja. Jöwes mit großen Augen: Waaas? Oh. Nein. Nicht hier. Nicht heute. Und auch nicht morgen!

Nach einer Stunde gehts wieder. Warum auch immer. Die Jungs gucken vom Bett aus aufm Laptop Spongebob. Das ist herrlich gemütlich so mit dem Plätschern des Baches im Hintergrund. Wir sind ganz allein weit und breit. Angst hab ich keine mehr. Längst verstecken wir unsere „Wertsachen“ nicht mehr im hintersten Teil des Campers. Und obwohl wir nachts die Fenster auflassen schlafe ich mit geschlossenen Augen.

Montag

Der liebe Gott hat Humor, denke ich, als ich den Kopf morgens aus dem Camper stecke. Dir war die Hitze über? Hier haste Kälte und Feuchte! Nich schön. Die Klamotten sind klamm bis nass. Das mag ich genauso wenig. Auf dem Parkplatz vorm Freibad zähle ich 12 Autos. Wann sind die denn gekommen? So früh? Bei dem Wetter? Sagt deren Wetterbericht was anderes als unserer? Während der Kaffee blubbert zerre ich den Koffer aus den Untiefen der Mary. Da sind die Sachen drin, die ich glaubte, nicht zu brauchen. Dicke Pullover, Jogginghose, Socken. Verrückt. In Frankreich hätten wir das nicht gebraucht. Ein Anflug von Wehmut ergreift mich. Aber ich reiß mich zusammen.

Nach dem mickrigen Frühstück (warum haben wir denn gestern nicht eingekauft???) gehen wir ins Freibad. Da können wir sicher was essen. Pommes. Bratwurst. Es ist total leer. Nur ein paar Rentner ziehen ihre Bahnen. Mit Silikon- Topflappen an den Händen. Zumindest sieht es so aus. Patsch, patsch macht es beim Eintauchen der Arme. Hmm. Ok?

Aber Richard ist glücklich mit seinem Sprungturm und zeigt sein Können. Natürlich bekommt er schon beim Besteigen der Leiter eine freundlich gemeinte Ansage von einem der greisen Schwimmer, er möge bitte nicht auf sie drauf springen und nicht spritzen.

Joseph und ich verschwinden erst mal in den Duschen. Für 20 Cent kannst du hier richtig heiß duschen! In einer abschließbaren Kabine und so lange du willst! Ich habe Rasierer und Shampoo dabei. Wow! Das ist wie Ostern und Weihnachten zusammen. Jetzt kommt auch die Sonne raus. Aaah! Es lag also an meinem jämmerlichen Aussehen?

Zu essen gibt es nix. Im Kiosk sitzt man gelangweilt rum. Bei so wenig Gästen schmeißen wir die Fritteuse nicht an. Prima. Wir schwimmen, rutschen, spielen Diabolo, Frisby und probieren die Slackline, dann machen wir uns auf den Weg. Noch mehr nasse Handtücher und keine Idee, wie wir die trocken kriegen sollen. Egal.

Als erstes steuern wir total unterzuckert einen Edeka an. Leute! Sowas hab ich noch nicht gesehen! Das war wie das erste Mal im Westen! Auch Jöwes stand mit offenem Mund neben mir. Gut sortiert, sehr übersichtlich, viel Bio, ganz liebevoll und klar. Wow. Als wir mit nem vollen Korb dann wieder am Camper stehen und Richard, der nicht mit wollte, vorschwärmen, guckt der uns an, als hätten wir den Verstand verloren. Letztendlich zuckt er aber die Schultern und geht doch auch mal rein in dieses Schlaraffenland.

Seine Begeisterung- ein Fremdwort für Pubertisten- hält sich jedoch in Grenzen. Nun ja, was hab ich erwartet. Mit den ganzen tollen Leckereien im Camper fühlen wir uns gut und gesättigt. Richard liegt auf der Rückbank und stopft Heidelbeeren in sich hinein. Ach schön!

Unser Weg führt uns die romantische Straße entlang Richtung Rothenburg ob der Tauber. Berg und Tal, Obstbaumalleen, Bienenkästen, Sonnenblumenfelder, Bauern, Dörfchen…Traktoren….wuuuuunderschööööön! Ehrlich! Oft nur im 2. Gang aber ohne allzu viele „Follower“ tuckeln wir durch die Gegend.

Unterwegs machen wir immer mal einen Abstecher zu einem Fahrradladen. Jöwes braucht irgend ne Spezial- Kette. Gibts natürlich nirgends. Ich bin fast genervt. Da machen wir im Vorfeld so nen Heckmeck wegen der Räder und dann fahren wir sie letztendlich nur durch Deutschland spazieren.

Rothenburg sieht schon von Weitem sehr beeindruckend aus. Man kommt auf langgezogenen Kurven über Hügel drauf zu. Dazwischen noch ein Tal, thront die Stadt auf einem Felsen. Zauberhaft. Und wieder kann ich nicht anhalten zum fotografieren. Schade.

Jöwes bedient das Navy und lotst mich in die Altstadt. Mehrere Stellplätze soll es hier geben. Und plötzlich sind wir vor einem der Stadttore. Jöööööwessss! kreische ich. Ich kann doch hier nicht durchfahren!!! Doch, doch! Also kneife ich die Augen zu und fahre einfach hindurch. Und ZACK!, stehen wir in der schmucken Altstadt. Ich manövriere schwitzend unser Schiff durch die schmalen Gassen und entschuldige mich bei den Passanten, die uns angucken, als wären wir nicht ganz bei Trost. Natürlich sind etliche Straßen gesperrt oder entpuppen sich als Sackgasse und ich sehe mich schon mit unserem Schiff verkeilt zwischen 2 Häusern feststecken. Ich wäre einfach ausgestiegen und losgegangen. Ehrlich.

Jöwes schwitzt genauso, was er aber erst hinterher zugibt. Wir finden tatsächlich irgendwann wieder raus aus dem Labyrinth. Boah.

Auch den in der App angepriesenen Parkplatz entdecken wir nach kurzem Gekreise. Über 90 Stellplätze hat die Stadt! Und scheinbar sind es noch zu wenig, denn mit uns kreisen noch unzählige Camper suchend auf dem Gelände. Auf Parkplatz 3 werden wir dann fündig. Nicht schön, aber mit nem Klo. Wir parken am Rand mit Blick ins Gebüsch, so fühlt man sich halbwegs unbeobachtet. Leider gibt es keinen Strom, Wasser funktioniert nicht und die Klos sind so weit weg, dass es sich lohnen würde, das Fahrrad vom Gepäckträger zu hebeln.

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Wir laufen nach unserem Abendessen in die Altstadt. Und ich bin verliebt. IS DIS SCHÖÖÖÖN! Kann mich an nichts Schöneres seit Langem erinnern. Ehrlich! Ich muss hier unbedingt noch mal herkommen für ein Wochenende! Und morgen noch mal bei Tageslicht. Wir schlendern, essen Eis, staunen. Richard wünscht sich einen Cocktail. Ich gucke ihn an. Hallo???!!! Mama, die gibts doch auch ohne Alkohol! Leider finden wir kein Restaurant oder kneipe, die uns noch bewirten will. Wir schließen um 22Uhr, sagt man uns überall. Ernsthaft? Es ist 21.30Uhr, es ist Sommer, Hochsaison, die Stadt ist voller Touris und die stellen um halb10 die Stühle hoch???? Das ist arm.

Und warum sieht das hier so weihnachtlich aus?

Ein freundlicher Kneiper verkauft uns 2 Flaschen Bier, die wir mitnehmen und vorm Camper trinken. Gucken noch 2 Folgen Malcolm auf dem Laptop und gehen dann schlafen. Ich graule mich immer mehr vor den Nächten. Wieder pokern wir, wer wo schlafen muss. Hätte ich doch bloß auf meine Nachbarin gehört, die mir einen bequemen Topper für die Matratze mitgeben wollte. Und Richard dreht sich nachts 2x um die eigene Achse. Erholsam ist DAS nicht.

Dienstag Die Nacht ist kurz, denn bis spät nachts kreischen Jugendliche am angrenzenden Sportplatz. Und morgens um 7 wird neben uns ein Rasentraktor angeworfen. Oder reißen die die Hecke raus? Aaah, ein Bauhof nebenan. Schön. naja, der frühe Vogel… Als direkt neben unserem Bus ein Fahrschullehrer Hütchen aufstellt, um mit dem Moped fahrenden Schüler Schlenker und abruptes Bremsen zu üben, muss ich fast kichern. Was haben wir doch für ein lauschiges Plätzchen ausgesucht! Aber wie lange dauert schon so eine Fahrstunde! 40 min. doch sicher nur. Aber danach tritt Fahrschule Nummer 2 auf den Plan. Dann 3. Bei Nummer 4 steckt Jöwes seinen Kopf aus dem Bus.

Alter!

Jetzt könnte ich mich hinhaun. Herrlich. Dass ihr überhaupt so lange schlafen konntet! Er hat nicht geschlafen, korrigiert er mich.

Wir holen Kaffeewasser aus dem öffentlichen Klo. Was bei dem flachen Hahn eine echte Herausforderung ist. Aber wenn wir was haben, dann ist das Zeit.

Später gehen wir noch mal in die Stadt. Sie hatte bei Dunkelheit mehr Charme, ist aber immer noch bezaubernd. Wir gehen einmal auf der Stadtmauer entlang drum rum, dann außen drum und mittendurch. Es ist einfach zu schön! Und immer mal ein Eis und entdecken dann die Spezialität der Stadt: Rudolstädter Schneebälle. Riesengroß, schwer zu händeln, aber leeeeecker!

Heute hat auch der Fahrradladen auf, den Jöwes gestern Abend entdeckt hat. Ein ewig langer Fußmarsch. Mir ist so Sch…warm! Und die Beine schmerzen vom vielen Laufen. Richard geht es wohl ähnlich, denn der hängt sich beim Laufen an meine Schulter. Aaaaber: ! Wir bekommen endlich eine Kette fürs Dirtbike. Yeaaaah!

Zur Feier des Tages gehen wir in einen Biergarten und essen deftig. Und weil ich so gern Regionales kennenlernen möchte, ordere ich deftigen Pfälzer Eierkuchen und ein Radler. Der Eierkuchen ist lecker. Mit Würsten und Sauerkraut. Ich starre auf mein Bier und das Kraut, die Fettlache unterm Eierkuchen und weiß: DAS geht nicht gut.

Fast aufm Rückweg klagt Richard plötzlich über Ohrenschmerzen. Habe er schon seit gestern. Warum sagst du das erst jetzt? Schulterzucken. Also suchen wir noch mal eine Apotheke. Und Bargeld bräuchte ich jetzt auch mal. Die Bankautomaten sind defekt, eine Apotheke finde ich nach langem Geirre durch die Gassen. Die Jungs habe ich mit nem Eis am Stadttor abgeparkt.

Wir erreichen den Camperstellplatz und ich mache mich diiirekt auf den Weg zum Klo. Noch 2 min später wäre ich wohl explodiert. Oh. Mein. Gott. Noch 3x muss ich zum weit entfernten Klo flitzen, bis wir endlich starten können. Also sowas Blödes! Das weiß man doch vorher!

Wir fahren wieder wunderbare Wege und kleine Straßen. Quälen uns Hügel hoch und schaukeln uns gemütlich durch die herrliche Landschaft frankens.

Halten in einem kleinen Dorf am Springbrunnen und kochen Kaffee. Den trinken wir mit den Füßen im Becken. Herrlich. Die Dorfbewohner gucken irritiert, dann amüsiert und grüßen freundlich.

Mitten im Nirgendwo rauschen wir an einem Schloß vorbei und drehen dann um. Schloß Weißenstein. Noch nie gehört, aber wunderschön. Als hätte es soeben jemand hierher geworfen. Sonnenblumenfelder bis ran ans Gut. Bissl wie Hogwart. Der Vorplatz ist verlassen. Aus einem der Fenster ertönt Geigenspiel. Wir sind ganz andächtig. Fast könnte ich weinen, so berührt mich das. Wir freuen uns, dass wir umgedreht haben. Haaach!

Später lotst uns die App an einen See in der Nähe von Bamberg. Angeblich gibts dort Strom, Wasser, Klo, Duschen!!! UND einen Badesee! Yeaaah! Das macht 100 Punkte! Als wir den See erreichen, jubeln wir. Die Sonne geht bald unter und wir sind die einzigen Gäste. Genial. Aber komisch. Schnell stellt sich raus, warum: Der See ist seit einigen Wochen gesperrt wegen Blaualgen. Also dürfen wir nicht ins kühlende Nass springen. Das wäre nicht das Schlimmste. Aber ohne Badegäste gibts natürlich auch keinen Strom und Wasser. Dafür 1000e Mücken. Das Dixie- Klo hat übrigens seit Aufstellen des Verbotsschildes auch keiner mehr angeguckt. Im Umkreis von 30m haut dich der Gestank um. Boah.

Aber als es dunkel ist, werd ich etwas deprimiert. Jetzt sitzen wir also an diesem herrlichen Platz und dürfen nicht ins Wasser, sind verschwitzt und klebrig und kämpfen gegen blutrünstiges Ungeziefer. Wir überlegen, ob wir weiterfahren. Aber wohin? Die Stadt wirkte wenig einladend. Und jetzt noch mal ne Stunde fahren, um dann auch wieder im Dunkeln etwas zu suchen, was mindestens genauso doof sein kann? Och nööööö.Trotzdem genießen wir erstmal den Sonnenuntergang bei einem Bierchen.

Jöwes ist pragmatisch. Wir holen jetzt einfach das Wasser aus dem Tank und duschen mit dem Duschbeutel! Das schleppen wir eh nur die ganze Zeit mit und können es nicht nutzen.(Ihr erinnert euch: Die Pumpe ist kaputt). So ganz einfach ist das dann natürlich nicht, denn einer muss die Sitzbank hochklappen und halten, während der Zweite mit ner Flasche und Tasse das Wasser rausschöpft. Der Dritte füllt es in den Schlauch.

Den Schlauch hängen wir hinten an die Fahrräder, setzen uns abwechselnd die Stirnlampe auf und duschen hinterm Camper unter kaltem Wasser. Ich staune, dass kein vorbeifahrendes Auto einen Unfall baut, denn wir müssen ein ziemlich schräges Bild abgeben. Es tut trotzdem riiiichtig gut und meine Laune steigt. Dieses Improvisieren hat ja was. Das Restwasser reicht sogar noch zum Kartoffeln kochen. Wegen der Mücken verkriechen wir uns im Bus und gucken noch mal 2 Folgen Malcolm.

Nachts werde ich von lautem Grollen wach. Ein fettes Gewitter zieht über uns hinweg. Es gießt wie aus Kübeln. Ich gucke aus dem Fenster auf unsere über die Stühle und Räder geworfenen Handtücher und den nur grob abgeräumten Tisch. Ich kann euch nicht retten! Rufe ich den Handtüchern zu und frage mich, wie ich die Dinger wieder trocken kriegen soll.

Und obwohl ich bissl Angst habe, dass uns eine Schlammlawine samt Camper wegspült, schlaf ich wieder ein. Weils so herrlich gemütlich ist. Ich schlafe sogar bis 9. Wow. Das ist ne Leistung. Wo ich doch wegen meiner senilen Bettflucht selbst daheim immer spätestens halb 8 die Augen aufschlage! Wir trinken nur einen Kaffee im Stehen, denn alles, was draußen stand, ist klatschnass, und fahren erstmal los. Jöwes klagt nun auch über Ohrenschmerzen. Was wird DAS denn? Also beide Jungs Ohrentropfen.

Die Strecke ist wieder wunderbar. Es klart jetzt auch auf und ich biege bei Coburg spontan von der Straße ab und fahre zu einem Schlößchen den Berg rauf. Auf dem Parkplatz wollen wir erstmal frühstücken. Sind ganz allein unter großen Bäumen. Nur eine Gruppe Pfadfinder läuft trällernd vorbei.

Unsere Frühstücksplanung ist filmreif. Allein die Überlegungen. Drinnen? Weil unsere Stühle noch nass sind und es schon wieder nach Regen aussieht?Oder doch draußen? Markise ausfahren, falls es regnet? Aber dann müssen wir sie nass wieder einfahren, was auch doof ist. Aber drinnen bedeutet, Bett wegräumen, Bänke hochklappen- was immer ein tierischer Akt ist, weshalb wir es vermeiden. Die Jungs müde und mit Ohrenschmerzen, ich unterzuckert. Ommmm.

Also drinnen. Richard hilft und schmeißt die Decken nach oben, klappt die Sitzbank hoch. Leider geht das Tischchen nicht aufzuklappen. Also die andere Sitzbank auch noch hochklappen. Dazu muss man allerdings erst Fahrer- und Beifahrersitz vorschieben. Auf denen liegen aber die nassen Stühle, der Tisch, Handtücher. Ich dreh durch. Um die zweite Bank hochzuklappen, muss man sich auf die erste setzen, einen schwergängigen Hebel ziehen und sich mit aller Gewalt mit den Füßen gegen die Bank stemmen. Als ich mir (natürlich) die Finger klemme und losjaule, schiebt mich Jöwes angenervt zur Seite. Er bekommt es hin und so können wir auch das Tischchen aufklappen. Das wiederum ist sooo klein, dass im Grunde nur ein Glas Honig, Nutella, Butter und ein Brettchen draufpassen. Ich schmiere also für alle die Brote. Picknick im Camper. Jetzt könnte ich schon fast wieder lachen, so bescheuert ist das grad. Oder ist das ein kleiner Nervenzusammenbruch?

So. Kommt jemand mit zum Schloß? Hier is keiner! Nur bissl durch den Wald da hoch, einmal gucken! Versuche ich die Jungs zu ermuntern. Nö. Sie hängen durch. Dabei denke ich, es würde ihnen gut tun. Bin ich jetzt sauer? Beleidigt? Enttäuscht? Geh ich allein? Überrede ich sie? Aber: Jöwes kommt doch mit. Und sagt später: Ach, das war cool.

Wir erklimmen eine Waldtreppe und entdecken einen zugewachsenen Tennisplatz. Das ist schaurig schön, wie sich die Natur durch den roten Belag gekämpft hat. Alles ist total zugewuchert.

Schloß Callenberg. Soso. Beeindruckend. Der Innenhof fast italienisch. Schön. Damwild im Gehege. Braucht man nicht zur Jagd. Wie praktisch.

Ins Schloß selbst wollen wir nicht rein, obwohl mich eine Führung reizt. Die Damen am Empfang jedoch sind gerade mit nem Porsche vorgefahren und sehen aus, als gäbe es hier gleich noch ne Oscarverleihung. Ich selbst bin ungeschminkt und gefühlt noch im Schlafanzug. Och, meine Stimmung ist grad wieder ganz ok, da muss ich mich ja nicht wieder deprimieren lassen, ge?

Und weiter gehts. Die Laune ist bei allen besser. Wir eiern durch den Thüringer Wald. Berg hoch und runter. Thüringer Erlebnisstraße steht auf nem Schild. Aha. Wir überlegen, welche „Erlebnisse“ das wohl sein könnten. Oh Mann, wir sind da schlimm kreativ, kann ich euch sagen! Vielleicht wirft jemand immer mal Steine auf die Straße. Oder Fußbälle. Oder Klöße. Vielleicht springt Robin Hood vor die Motorhaube. Vielleicht sind Schlaglöcher eingebaut, in denen der ganze Camper verschwindet. Oder die Leitplanken am Berg wurden abmontiert. Wer weiß? Wir sind wachsam. Und enttäuscht. Es passiert nix. Möglicherweise waren wir einfach zu langsam, um einen Bewegungsmelder auszulösen.

Zwischendurch halten wir einmal, um ein Softeis zu essen, ein anderes Mal, um uns Kaffee zu kochen. Dabei beobachten wir ein Gewitter, das sich gegenüber hinter den Bergen auftürmt. Die Jungs sitzen wie Kleinkinder und kratzen Botschaften und Muster auf die Schiefersteinchen zu unseren Füßen. Schiefergebirge. Ha! Das Gewitter erreicht uns nicht, aber die zuckenden Blitze drüben sehen beeindruckend aus. Coooool.

Unser Weg führt uns nach Rudolstadt. Dass es dort sehr schön sein soll, hörte ich bereits. Und jaaa, hübsch. Aber ich bin nicht ganz so begeistert wie von Rothenburg.

Wir suchen ne Weile nach dem Camperstellplatz, den die App vorschlägt und der uns schon wegen der direkten Nähe zur Saale und der witzigen Adresse lockt. Wir irren durch die Gegend. Finden nicht den „ Katzenwäscheweg“. Soll ein Privatanbieter sein. Auf dem Gelände einer Autowerkstatt steht ein vergammeltes Wohnmobil. Hilfe! Das soll es doch wohl nicht sein? Aber dann winken uns ein paar Leute von einem Hof. Aaaaah! Ja, das ist es. Ganz lauschig, mit viel Grün, Wasser, Gartendusche und nem kuscheligen Sitzplatz für alle Gäste und mit Platz nur für 4 Camper wirkt das Ganze so einladend, dass wir nicht lange überlegen. Auch wenn wir kein Klo haben und ich mich schon wieder mit ner Schippe zum Fluss rennen seh…Wir werden empfangen, als hätte man auf uns gewartet. Setzen uns zur Gemeinschaft, tauschen unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus.

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Joseph verschwindet mit dem Hofbesitzer in der Werkstatt und repariert ENDLICH sein Rad. Wir erhalten noch den Tipp, wo man am besten Thüringer Klöße essen kann und radeln das erste Mal so richtig los. Am letzten Abend unserer Reise. Also echt! Wir fahren an der Saale entlang und durch die Stadt. Immer wieder schlängeln wir uns um THW- Fahrzeuge herum und später um ein riesiges, abgesperrtes Gelände. Ein Jugend- THW- Camp, erfahren wir später. Über 5500 Jugendliche und Betreuer treffen sich einmal im Jahr. Um Freizeit zu verbringen, für Workshops, Turniere und den Bundeswettkampf. Die ganze Stadt ist blau. Sozusagen. Wahnsinn.

Deshalb jedoch ist es schwierig, ein freies Plätzchen in einem Lokal zu finden. Aber den Geheimtipp unserer Vermieterin haben die THW- ler wohl noch nicht entdeckt und so essen wir 1a Klöße im „Anker“. Könnt ihr euch merken. Wirklich lecker. Kein modernes, gestyltes Restaurant, aber das Essen ist geil. Und ich kann das beurteilen, denn ich hab Thüringer in der Familie und weiß inzwischen, wie Klöße und Soße schmecken müssen. Und Weihnachten manschen wir sogar selber echte Klöße. Jaaaaaa!

Ist ein schöner Abend. Wir sitzen lange und trinken Bierchen im Anker. Wir quatschen dusselig, weil wir das am Besten können. Ich bin fast ein bissl wehmütig, weil es wohl unser letzter Abend sein wird. So langsam haben wir uns nämlich eingegroovt und ich könnte noch eine Woche so dahinplätschern.

Einzig die junge Bedienung irritiert mich, weil sie keine Schürze trägt, aber ein Höschen, dass nur knapp, also ganz ganz knapp, ihren Hintern bedeckt, der auch recht - ich sags mal freundlich- drall ist. Ich hab ihn quasi permanent auf Augenhöhe. Vorsichtig frag ich Jöwes, ob ich alt und spießig bin, wenn mich das stört. Also wenn Frauen grundsätzlich allzu freizügig umherwandeln. Ob attraktiv oder nicht. Sie zwingen mir ihre Nacktheit irgendwie auf. Ich mag das nicht. Und bei einer Kellnerin schon gar nicht.

Mein Sohn sagt, er mag das auch nicht und hatte sogar einen Fachbegriff dazu, den ich allerdings schon wieder vergessen hab.

Wir radeln zurück zu unserem Nachtlager. Dort duschen wir- leider kalt- unter der Gartendusche. Aber egal. Herrlich. Satt und frischgeduscht setzen wir uns noch etwas ans Ufer der Saale und beobachten Enten, die es echt schwer haben, von Ufer zu Ufer zu gelangen bei der reißenden Strömung. Dann fallen wir ins Bett.

Letztes Frühstück. Abwasch. Dann noch mal in die Stadt mit dem Rad. Und weil Jöwes Faxen macht- der Bengel kann ja nicht normal Rad fahren- kommt Richard irgendwann aufgelöst und sagt: Jöwes blutet. Ich bin direkt auf 180. Sehe mich schon in irgendnem Krankenhaus sitzen. Nee, ne? Also fahre ich zurück und atme schwer. Jöwes hat schon den Arm abwehrend gehoben und zischt: Nicht aufregen. Geht schon. Dabei wischt er sich das Blut vom Schienbein. Ein Kannst du nicht einfach mal wie ein normaler Mensch durch die Stadt fahren? kann ich mir dann aber doch nicht verkneifen.

Ich bin richtig sauer. Schon gestern Abend hab ich beiden mehrmals gesagt, sie sollen jetzt aber mal vernünftig… weil Jöwes über jede Kante und Treppe springt und Richard anfing, aufm Hinterrad fahrend an den Passanten vorbei zu jonglieren. Wheelie heißt das übrigens (falls ihr auch so oldscool seid wie ich) und er schaffe inzwischen 2km, so zu fahren, erklärt er mir und ist ZACK, weg.

Wir kraxeln hoch zum Schloß. Beeindruckend. Aber keine Gänsehaut. Und leider hat alles zu. Kein Bier, kein Kaffee. Schade.

Also radeln wir zurück zum Camper und beginnen zu packen. Jöwes wird von einer Wespe attackiert. Gestern Abend schon rannte er immer wieder quer über den ganzen Hof auf der Flucht vor einer. Was willst du? brüllte er und ich hätte mich hinwerfen können. Heute sage ich nur: Jöwes, jetzt krieg dich mal ein! Keine 2 min später höre ich ihn fluchen. Mit einem „Ich habs gewusst“ Blick hält er mir seinen Arm entgegen. Das Aas hat ihn echt gestochen! Seh ich da einen leisen Vorwurf in seinen Augen? Mama rettet das Kind mit ner Zwiebel, die wir fachmännisch mit Klebeband an seinem Arm verkleben. Wir gickern. Herrlich.

Wir bedanken uns mit einem kleinen Briefchen, das wir an die Tür bammeln bei den Vermietern für ihre Gastfreundschaft und starten Richtung Heimat. Erst fahren wir noch gemütlich durch die Lande, entscheiden uns dann aber doch für die Autobahn.

Abends um 20Uhr sind wir endlich daheim und ich lasse mich auf den erstaunlich grünen Rasen fallen, um den Boden zu küssen, wie es der Papst tut. Gott. Sei. Dank. Zu Hause. Ich freue mich auf eine richtige Dusche. Auch wenn ich heut noch 4 Stunden das Auto auslade und Wäsche wasche: Diesen Luxus gönne ich mir noch. Mit allem pipapo!

Meine Schwester ist leider schon abgereist. Aber auf dem Tisch stehen 5 herrlich bemalte Gläser mit eingeweckten Bohnen und ihr „Tagebuch“. Hatte ich mir gewünscht. Weil sie so herrlich schreibt und mir ihr unspektakulärer Landaufenthalt mindestens so amüsant erscheint wie euch mein Geschriebsel. ( Vielleicht setze ich das hier mal rein!?) Scheinbar hat sie hier währenddessen einen auf Bauersfrau gemacht. Einwecken, Tomaten hochbinden, Petersilie einfrieren bis hin zum Postmann irritieren (verschwitzt, halbnackt im Garten ;-).

Als wir endlich ausgepackt haben und geduscht sind finde ich es sehr befremdlich, nun getrennt zu nächtigen. Jeder sogar auf einer anderen Etage! Das ist irgendwie furchtbar.

Bis mittags müssen wir die Mary wieder zurückgegeben haben. Also starten Jöwes und ich ein letztes Mal zusammen im Camper. Zwei Stunden erzählen wir der Besitzerin von unserem Urlaub. Dann düsen wir zum Bahnhof. Ich nun wieder in meinem Wagen stelle mich an wie ein Fahrschüler. Peinlich. Mann, ist das ne Umstellung! So tief sitzen, Schaltung so leicht, die Beschleunigung….Puuuh. Als Joseph in Bernau zum Bahnhof schlendert, heule ich. So ganz allein plötzlich, nachdem wir 10 Tage auf kleinstem Raum zusammen verbracht haben!

Ich heule noch die halbe Strecke, verfahre mich 3x, bis ich überhaupt auf der Autobahn bin, weil mein Navy mich verar…! Und irgendwann auf der Autobahn, als mich der 10. LKW überholt, ohne, dass ich mir was dabei denke, blitzt es plötzlich im Oberstübchen: Ich MUSS ja gar nicht mehr 80 fahren! Ich könnte sogar 180 fahren! Ich lache den Rest der Strecke und schüttel den Kopf.

Die nächsten 3 Nächte schläft das jüngste Kind übrigens bei mir. Er sagt, es fühle sich so komisch an, allein im Zimmer. Hihi.

Tja. Und das wars. Schade. Schade. Schade. So lange fiebert man dem Jahresurlaub entgegen. Und dann? WUSCH, vorbei. Ihr kennt das.

Aber daheim ist es doch auch schön, ge? Sehr schön sogar. Was fahr ich überhaupt weg????

Resümee: Anstrengend. Abenteuerlich. Aber: mit Klimaanlage, Wasser, Klo und ein paar Pferdestärken mehr: jederzeit wieder. Die Art zu Reisen jedenfalls ist so großartig, dass wir seit Wochen nach einem eigenen Camper Ausschau halten. Und MORGEN!!!! Schauen wir uns einen an. YEAAAAAAAH!

Meinen gekürzten Reisebericht konnte man übrigens im Magazin Rastlos lesen. Jaaa, darauf bin ich echt stolz. ;-)