Mütterliche Instinkte

Ich werd doch wohl spüren, wann es meinem Kind schlecht geht!

Sonntagmorgen…

Ich stehe in der Küche und bereite das Frühstück vor. Gutgelaunt wegen des herrlichen Wetters freue ich mich, dass auch mein Großer sich trotz gestriger Party aus dem Bett schält, um mit uns zu essen. Nach kurzem Aufenthalt im Bad kommt er und betätigt den Wasserkocher.

Ich sehe sofort, dass etwas nicht stimmt. Seine Augen sind rot und glasig und an seinen langen Wimpern, um die ich ihn echt beneide!, hängen noch die Tränen. Was ist denn mit dir? erkundige ich mich als einfühlsame Mutter. Nichts antwortet mein Kind kurz. Willst du es mir erzählen? Er runzelt die Brauen Was denn? Ich lasse nicht locker: Na ich seh doch, dass du geweint hast! sage ich und streichel über seinen Arm. Hab ich nicht sagt er mit noch immer gekräuselten Brauen und ist leicht genervt. Dann drücke ich ihn an mich. Und ich sage euch, das ist bei dem langen Kerl ganz schön schwierig. Vor allem, wenn er sich wie jetzt ein wenig steif macht…! Ich kann dich ja einfach so trösten, du musst mir gar nicht sagen, was los ist. Mein Gott, der sperrt sich aber auch!

Und dann plötzlich schmeißt er seine Affenarme um mich, fängt an zu schluchzen und erklärt _Och Maaamaaa…ich wollte einfach nur…schnief…einfach nur frisch aussehen nach dem Schlafen..und...und.. und bin ins Bad und hab mich über das Waschbecken gebeugt…schnief…und und und habe mir frisches Wasser ins Gesicht gespritzt…und jetzt ...und jetzt....

Ich gebe zu, ich habe einen Moment gebraucht, dann habe ich ihn von mir gestoßen und bin gegangen. Blödmann! Aus der Küche verfolgt mich hässliches Gelächter. Echt do.