Villa Meehr Bantikow & Theodors Wustrau. Im Gespräch mit Monty Kurzke

Am liebsten wären wir hier selber Gast....

....Dieser Satz stammt aus meiner Feder (wir haben damals die Website gebastelt) und ich würde ihn mit der selben Feder sofort wieder unterstreichen. Die Villa Meehr in Bantikow ist eine Adresse, die ich jederzeit und immer gern empfehle. Dieses Filmchen habe ich aus dem Herzen heraus gedreht. Seht ihn euch an. Jetzt. Oder wenn ihr den Text gelesen habt. Bitte. :-)

Ein trüber Januarmorgen. Irgendwie wird es gar nicht hell. Regen pladdert gegen die großen Fenster der Terrassentüren. Im Wetterbericht haben sie vor Sturmböen gewarnt. Kaum kann man sich vorstellen, dass hier im Sommer jeder Tisch besetzt ist. Und trotzdem hat auch diese leicht melancholische Stimmung etwas Reizvolles. Man möchte sich mit einem heißen Kakao einfach nur hinsetzen und hinaus starren auf den See, der heute kleine Wellen schlägt.

Komm, lass uns ein Foto machen bevor die Welt untergeht...sag ich zu Monty, dem Chef des Hauses. Stell dich mal ans Fenster und verschränk die Arme. Monty nörgelt. Oooch, da seh ich ja aus wie ´n Manager! Jipp. Also ganz ehrlich? Wenn es authentisch sein soll zuppelst du eher bissl an der Gardine oder wischt Fliegendreck von der Scheibe!

Er guckt erst groß, lacht dann. Jaaaa, da fühlt er sich ertappt. Du kannst mit ihm plauschen und er wird immer ein Auge kreisen lassen. Fliegendreck betrachtet er (vermutlich) als persönlichen Angriff. Mit Monty arbeiten wir (also der Joseph als Grafiker und ich) schon seit der Eröffnung im Jahr 2013 zusammen. Wenn man zu allen Kunden so einen guten Draht hätte...denk ich und frag: Du Monty, sind wir eigtl. inzwischen sowas wie befreundet? Dieser Blick: unbezahlbar.

Monty, der eher aussieht wie ein Hans Albers, auf jeden Fall aber wie ein typischer„nordisch Jung´“ lebte zwar ein paar Jahre in Hamburg, ist aber ein – wer hätte das gedacht?- Bantikower Ureinwohner. Als Kind kannte ich keine Sommerurlaube mit den Eltern. (die selber Gastronomen waren) Erst nach der Wende fuhr er immer in den Ferien zu Freunden nach Hamburg. Und verliebte sich anscheinend in die Metropole, denn mit 28 siedelte er komplett dorthin um. Monty arbeitete dort als Veranstaltungsleiter eines größeren Cateringunternehmens. Gebucht haben uns (12 Mitarbeiter) mal nur 2 Leute für ein 7- Gänge-Menü (ein Millionärsehepaar) und auch 1500 Gäste haben wir geschafft zu verköstigen ...aber im Schnitt wurden wir gebucht für um die 600 Leute. Fürs Operettenhaus, in der Speicherstadt, im Hamburger Rathaus.

Und dann gabs plötzlich dieses Grundstück in Bantikow. In der Heimat. Direkt am Wasser. Und direkt an der Dorfwiese, an der die Bauern früher ihr Vieh tränkten und die deshalb „7 Paarhufer“ genannt wurde. Und dann stand ich hier oben auf diesem Berg und im Kopf fing es an zu arbeiten. Ich erkannte das Potential.
Das war 2008. Bis zur Eröffnung vergingen noch knapp 5 Jahre. Und diiiiieee Geschichte (20 Erben, Grundstückskauf, Planung, Stress mit dem Architekten, Genehmigungen, Bau....) erspar ich Ihnen einfach mal. Jaaa, da können Sie mir dankbar sein. ;-)

Am 28. Juni 2013 dann jedenfalls die Eröffnung. Alles längst noch nicht so wie gewünscht, aber es konnte und musste losgehn. Mit meiner Karte bin ich hier so richtig auf die Fresse gefallen. (Ich hab überlegt, ob ich das umschreibe. Aber da war ich ganz bei ihm. Für manches gibt es einfach nix blumiges ;-)
Ich kann mich erinnern, dass er damals die Zähne zusammenbiss und meinte, er müsse und wolle da durch. Zitat: Ich will den Leuten was Besseres bieten.

3 Jahre hat es gedauert, bis die Gäste das auch angenommen haben. Und dann redet er sich in Rage. Dass er Steak- und Fischabende organisiert, um den Gästen zu zeigen, wie so ein ganzer Fisch aussieht. Die meisten kennen doch nur noch Filet! Oder warum ein Papageienfisch eben Papageienfisch heißt. Und Steakabende, um den Leuten zu zeigen, wie gut marmoriertes, gebratenes Rind schmeckt.
Dass Schweinefleisch nicht gut sein kann, wenn man bedenkt, dass so ein Tier nach nur einem dreiviertel Jahr schlachtreif ist. Und dass er es darum am liebsten komplett von der Karte nehmen will. (Den Preis für ein vernünftiges Stück Fleisch verstehen ja dann auch die wenigsten...) Mein größter Hass sind Tiefkühl- Kroketten. Und eigentlich haben auch Pommes nichts in einem Restaurant zu suchen. Die gehören in einen Schnellimbiss. Und diese Sahnesoßen! Furchtbar! Ich will das alles nicht...

So, und jetzt beruhigen sich alle mal wieder! werfe ich ein und er lacht. Monty auf Mission? Jaaa, so ungefähr. gibt er zu.

Ich habe meine Gäste letztendlich “gekriegt“. Mit meinen Büfetts zum Brunch. Ich hab sie einfach probieren lassen. Büffelmozzarella, frische Pasta mit Trüffelöl, frische Maispoularde. Und und und. Siehe da: gerade diese Sachen waren immer als erstes alle. Und dann war der Wandel spürbar. Man kam auf mich zu und orderte für Familienfeiern genau diese Dinge. Ich hab einfach einen gewissen Anspruch. Regional, nachhaltig, frisch, Bio. Gute (teure) Gewürze.

Ich will meine Gäste nicht krankfüttern.

DAS ist doch mal ne Message!

Ok. Die Karte war also mitgebracht aus Hamburg. Der Einrichtungsstil irgendwie auch, oder? So ungefähr. Maritim sollte es sein. Frisch. Wie eine Brise. Das ist ihm definitiv gelungen. Die dicken Taue, die frischen Farben, das große Bullauge zur Küche. Damit hebt er sich eindeutig ab. Hier draußen im Takkatukkaland. Ich mag es. Sehr sogar. Das Ambiente, die gute Küche, das sympathische Personal. (*)

Am liebsten würde ich mir mal ein Appartement mieten. Denn auch die sind echt herrlich. Individuell, frisch, modern. Aber das wär nun wirklich Quatsch. Ich wohn schließlich fast um die Ecke. Der Name? Passend. Villa Meehr. Am Meer. Und mehr von Allem. Wirklich eine Empfehlung.

Theodors Wustrau

Und dann gibt’s ja noch das Theodors! Erzähl!

Das Theodors liegt direkt am Ruppiner See in Wustrau. Ich habe es vor einem Jahr gepachtet. Auf der Suche nach einem Objekt in Stadtnähe (um die Mitarbeiter auch über den Winter beschäftigen zu können) stießen wir auf das Hotel/ Restaurant dort am See. Mir erging es wie in Bantikow, sagt Monty. Ich stand da und erkannte das Potential. Die tolle Lage, die Seeterrasse, die Marina, die großzügigen Zimmer...

Derzeit ist das Restaurant im toskanischen Stil eingerichtet, was nicht so ganz den Vorstellungen von Monty entspricht. Es ist durchaus geschmackvoll und nobel. Es passt nur nicht so ganz zum Namen, und auch nicht zur Umgebung. Aber manchmal muss so ein Gedanke eben auch reifen. Und jetzt ist es soweit. Es gibt einen Plan. Ha! Und ich darf mitwirken! Das Thema –lassen Sie es sich bitte auf der Zunge zergehen!: „Alte Liebe“. Klingt das nicht wunderbar? Aber ich glaub, davon erzähl ich, wenn es soweit ist. Eine Vorher/ Nachher- Doku sozusagen. Das ist spannend. Irgendwie. Ich freu mich total.

Die Küche ist trotzdem der Hammer. Genauso anspruchsvoll wie in Bantikow. Fahrt ruhig mal hin! Und die Zimmer? Herrlich. Jedes anders. Jedes geschmackvoll. Großzügig. Mit diesem herrlichen Blick! Vom Bett aus in alle Richtungen aufs Wasser schaun? Wo gibt’s denn bitte sowas?

Neugierig geworden? Dann Achtung:

Öffnungszeiten Villa Meehr Bantikow:

Wintersaison: Mo-Fr 17-20Uhr a la carte/ am WE von 11.30Uhr bis 20Uhr Veranstaltungen: Steak´n friends jeweils am 18.1./8.2./1.3.2019 ab 19 Uhr Fishermans friends am 22.3.2019 ab 19 Uhr Wine &Dine am 15.2.2019 (vielleicht als Geschenk zum Valentinstag?) Multivisionsshow „Abenteuer Grünes Band“ am 17.3.2019 jeweils 11 und 15 Uhr

(Bitte schaut auf die Website für weitere Infos!) www.villa-meehr .de 033979-517540

Öffnungszeiten Hotel & Restaurant Theodors Wustrau Wintersaison: Mo-Fr 17-20 Uhr warme Küche/ Sa 11-20Uhr/ So 11-16 Uhr
033925-8803

(*) Apropos Personal: Wie alle Gastronomen in Nah und Fern sucht auch Monty Personal. Ich kenne wirklich kein Hotel, kein Restaurant, das nicht sucht. Das hat mehrere Gründe. Einerseits wird hier in der Gegend kaum noch ausgebildet und es rückt niemand nach. Aber letztendlich ist es wohl die Arbeitszeit, die abschreckt. Das verstehe ich nur zu gut, aber es wird wohl noch ernsthafte Probleme geben in Zukunft. Falls EUCH das allerdings nicht juckt, oder ihr jemanden kennt, der jemanden kennt: Das Team ist echt sympathisch. Meldet euch. Und sagt, wer euch geschickt hat. ;-)